Die Sage des Guntschöllerhofes
An einem Vormittag im Hochsommer kam ein alter Bettler, von Blumau herauf, am Guntschöllerhof vorbei. Da er sehr durstig war, klopfte er an der Haustür. Der Bauer öffnete, und fragte widerwillig was er wolle.
Der Bettler bat höflich um etwas Wasser, seinen Durst zu stillen. Da es aber schon lange nicht regnete, und auf dem Hof das Wasser rar war, bot der Bauer dem armen Mann einen „Leps“ (= leichter Wein; die Trester werden noch einmal mit Wasser und Zucker zur Gärung gebracht) an.
Mit großer Gier trank der Sandler den „Leps“ aus, und fragte ob ihm der Bauer nicht noch einmal nachschenken könne. Um nicht unhöflich zu sein, schenkt er ihm nach. Auch das zweite Mal trank der arme Mann den Krug leer.
Dankend verließ er den Hof und versicherte dem Bauer, dass es ab heute am Hof immer genug Wasser gäbe.
Seitdem entsprang auf dem Guntschöllerhof eine unterirdische Quelle, die bis heute nie ausgetrocknet ist.